Kein anderer Stadtteil Hamburgs steht so im Zeichen der "Community" wie St. Georg.
Hier durfte jeder schon immer sein wie er wollte. Und falls nicht, wurde und wird darum gekämpft! So ist es selbstverständlich, dass die traditionelle Christopher Street Day Parade (CSD) am kommenden Sonnabend gegen 12 Uhr - wie immer in der Langen Reihe, Ecke Schmilinskystraße - startet. Nach der legendären Parade, die durch St. Georg bis zum Hauptbahnhof und dann weiter in die Innenstadt zieht, wird auf dem Jungfernstieg, dem Ballindamm und schließlich wieder in St. Georg tüchtig gefeiert.
Das politische Motto des 33. CSD: „Mehrheit für Vielfalt: Du hast die Wahl!“ soll sich an der kommenden Bundestagswahl orientieren. Vielleicht ein Denkanstoß mit der Betonung darauf, dass die norddeutsche Community wahlrelevant ist? Immerhin erwarten die Veranstalter 300.000 Besucher! Ob die diesjährige Schirmherrin Carola Veith, Hamburgs Bürgerschaftspräsidentin, die Parade anführen wird bleibt abzuwarten. Mit politischer Prominenz ist in jedem Fall zu rechnen.
Das Kennzeichen des CSD, die Regenbogenflagge, wurde heute am 31.Juli von Jusitizsenatorin Jana Schiedek am Rathaus gehisst.
Übrigens die Geschichte des CSD geht zurück in das Jahr 1969. Erstmals engagierten sich in New York Lesben, Schwule, Transgender und Bisexuelle gegen staatliche Diskriminierung und Repression. Nach einer Polizei-Razzia im „Stonewall Inn“ im New Yorker Bezirk Greenwich Village kam es zu dreitätigen, massiven Protesten der queeren "Community". In Erinnerung daran finden seitdem in aller Welt jährliche politische Paraden statt, die Christopher Street Days bzw. Gay Pride Paraden.bgb
Fotos: Barbara Gitschel-Bellwinkel
Bildunterschriften: CSD Parade in der Langen Reihe, Hamburg St. Georg. Jedes Jahr mit phantasievollen Kostümen.