Gedenken ist wichtig, deshalb ist die Verlegung neuer Stolpersteinen eine gute Möglichkeit für die Öffentlichkeit aktiv teilzunehmen. Um 11 Uhr werden elf Stolpersteine in der Stiftstraße 10-16 (Friedensstein) verlegt. Sie erinnern an die Familie von Anna Hartmann und Erwin Brandt. Neun von elf Personen aus der Familie haben die KZs nicht überlebt. Faktisch überlebt hat Sophie Hartmann. Ihre Tochter wird an der Verlegung teilnehmen.
Bis zu 500.000 Sinti und Roma fielen dem Porajmos in ganz Europa zum Opfer. Aus Hamburg wurden über 1.800 von ihnen deportiert. Nur wenige überlebten. Die Nazis organisierten diesen Massenmord. Bis heute ist eine von Vorurteilen und Feindseligkeiten geprägte Haltung gegenüber Sinti und Roma tief in der europäischen Geschichte verankert. Die Familie von Anna Hartmann lebte bis März 1943 im Grützmachergang 33/34, heute Stiftstrasse 10-14, in Hamburg St.Georg. Ihre gesamte elfköpfige Familie wurde während der NS-Zeit deportiert, die meisten von ihnen nach Auschwitz. Bis auf zwei Kinder überlebte niemand, nur Sophie und Margot: Beide wurden am 4. Mai 1945 aus dem KZ Sasel befreit. Am Sonnabend, den 27. April 2024 werden elf Stolpersteine vor ihrem Lebens-und Wohnort verlegt.
Die Patenschaften für die elf Stolpersteine wurden von St. Georgern übernommen.