Zum Auftakt der Ausstellung "Zauberkunst in Frauenhänden" veranstaltete der renommierte Zauberer Wittus Witt am 1. Mai im Hamburger Sprechwerk eine besondere Gala-Show, zu der er die bekannteste amerikanische Zauberkünstlerin Belinda Sinclair verpflichten konnte, die auch an den weiteren Tagen vom 2. bis 4. Mai 2024 im ZauberSalon des Museums Bellachini auftrat. Die Ausstellung "Zauberkunst in Frauenhänden" stellt zum ersten Mal zaubernde Damen vor, die bislang in der Öffentlichkeit kaum ihren eigenständigen Platz erhalten haben. Spricht man von der Zauberkunst, fallen sofort Namen männlicher Protagonisten. Eine zaubernde Frau ist beim breiten Publikum so gut wie nicht bekannt. Bei der Recherche zu diesem Thema fiel mir ein Zeitungsartikel der "Berliner illustrierten Nachtausgabe" aus dem Jahr 1936 in die Hände, in dem der damals bekannte
Amateurzauberer Emil Thoma (Ma Toh) wörtlich sagte: "Frauen sind zum Zaubern meist ungeeignet."Dies veranlasste die Zeitung den Artikel mit der großen Überschrift "Damen zaubern nicht so gut" zu versehen, berichtet Wittus Witt. Seine Ausstellung will aber Zauberkünstlerinnen nicht als eine Art "Minderheit" oder als "Außenseiterinnen" darstellen, sondern zeigen, dass neben männlichen Vertretern bereits seit über 100 Jahren ebenso Frauen existieren, die sich mit der Zauberkunst beschäftigen und damit berühmt wurden und die Zauberkunst wesentlich bereichern. Es bleibt jedoch die Frage, warum es im Verhältnis gesehen wesentlich weniger Frauen gibt, die sich mit dieser Kunst beschäftigen, als es Männer gibt. Das Internet Wiki "Zauber-Pedia" führt ingesamt rund 3.500 männliche Vertreter der Zauberkunst auf und lediglich rund 180 weibliche Künstlerinnen. Frauen sind eher als Männer in der Lage, einzelne Nummern zu einem zusammenhängenden Programm, einer Geschichte zu koordinieren, oder auch durch ein durchgängiges Kostüm zusammenzuhalten, insbesondere, wenn mehrere Zauberinnen beteiligt sind. Männer tendieren zur Konzentration auf einzelne möglichste spektakuläre Zaubertricks.????
Die Ausstellung dokumentiert Zauberkünstlerinnen, die bereits im 19. Jahrhundert sehr erfolgreich waren. Allen voran Benita Anguinet aus Belgien (1819–1887). Sie feierte ab den 1840er Jahren in ganz Europa Triumphe. Von ihr zeigt das Bellachini einen sehr seltenen Holzstich aus den Jahr 1860.
Zauberkunst in Frauenhänden, Ausstellung im Museum Bellachini vom 5. Mai bis 31. Oktober 2024, Do - So 11-18 Uhr;
Hansaplatz 8, 20099 Hamburg